The colour of magic

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17.08.2008 21:54

UK (2008) Regie: Vadim Jean Darsteller: David Jason (Rincewind), Sean Astin (Twoflower), Tim Curry (Trymon), David Bradley (Cohen the Barbarian), Nicholas Tennant (Head Librarian), James Cosmo (Galder Weatherwax), Jeremy Irons (Patrician), Brian Cox (Narrator), Christopher Lee (Death), Marnix Van Den Broeke (Death), uvm Offizielle Homepage

Nach dem Erfolg der ersten Pratchett-Verfilmung Hogfather war es nur eine Frage der Zeit, bis der nächste Roman seinen Weg auf die Leinwände Bildschirme finden würde. Mit The colour of magic / The light fantastic hat man sich nun die beiden ersten Scheibenwelt-Bücher vorgenommen, die bis heute an Witz unerreicht sind, dafür aber unter Fans gerne als “fragmentarisch” bezeichnet werden.

Wir treffen zum ersten Mal auf Rincewind (gelungen dargestellt von David Jason), den wohl erfolglosesten Zauberer der Scheibenwelt, und seine Truhe aus magischem Birnbaumholz, die ihren eigenen Kopf und vor allem hunderte von kleinen Beinen hat. Diese sind sehr ansprechend animiert, aber vermutlich hätten viele Auftritte von Truhe das Budget gesprengt, so dass ihre Rolle im Vergleich zu den Büchern deutlich zusammengekürzt wurde. Generell fehlen einige Elemente der Vorlage, u.a. die Steincomputer der Druiden, die ich als Informatiker natürlich gerne gesehen hätte.

Dafür sind die Kulissen überzeugender als in Hogfather (Ausnahme: die Abschussrampe in Krull) und die Maske arbeitet weiterhin auf hohem Niveau (besonders beim Bibliothekar). Die drei neuen Darsteller, Sean Astin, Tim Curry und David Bradley (kaum zu erkennen als Cohen) wissen in ihren Rollen zu gefallen. Allein Jeremy Irons interpretiert den Patrizier für meinen Geschmack etwas zu lebhaft, wo doch sein Profil so gut zu dem Charakter passt.

Viele Witze wie das Prinzip der Fire-In-Surance oder die Nah-Rincewind-Erfahrung von Tod ziehen wie in den Büchern; dafür neigt Regisseur und Drehbuchautor Vadim Jean weiterhin zu Längen in der Inszenierung, was bei der Fülle des Stoffes in der Vorlage doch etwas überrascht. Traut man Zuschauern vorm TV nicht zu, einer schnelleren Handlung zu folgen?

Insgesamt bleibt wieder eine erfolgreiche Pratchett-Verfilmung zu konstatieren, die gut den Ton der Bücher trifft und genügend Zuschauer anzuziehen wusste, um einen weiteren Film in Angriff zu nehmen. Ab die Post ist momentan noch in der Entwurfsphase für das Drehbuch und ich bin etwas enttäuscht, dass weder die Hexen noch die Nachtwache im Mittelpunkt stehen. Da wird es vermutlich eher eine Verfilmung der Kinderbücher geben. Dafür ist weiterhin eine Umsetzung der Nomen-Trilogie als Animationsfilm durch Dreamworks im Gespräche.

Bis zur Veröffentlichung der deutschen DVD von The colour of magic im Oktober wird leider noch etwas Zeit vergehen; ich habe einen Mitschnitt der österlichen TV-Ausstrahlung gesehen. Ich hoffe jedoch, dass es für den in HD produzierten und ausgestrahlten Film auch eine Blu-Ray-Fassung geben wird, da ich mittlerweile Full-HD-Abspielgeräte mein Eigen nenne.