Traffic - Macht des Kartells

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Published

03.05.2001 00:00

USA (2000) Regie: Steven Soderbergh Darsteller: Michael Douglas (Richter Wakefield), Catherine Zeta-Jones (Helena), Dennis Quaid (Anwalt Metzger), Benicio Del Toro (Javier Rodriguez), Tomas Milian (General Salazar), Don Cheadle, und andere Soderbergh-Spezies Offizielle Homepage

Traffic erzählt in mehreren Geschichten, die sich alle irgendwo kreuzen, von dem scheinbar sinnlosen Kampf gegen die Drogenkriminalität. Der mexikanische Cop Javier Rodriguez arbeitet mit seinem Partner als Drogenfahnder in Tijuana an der Grenze zu den USA. Doch immer wieder werden ihre Bemühungen vereitelt; die eigenen Kollegen sind nicht vertrauenswürdig und so lässt sich Javier von General Salazar anwerben, der gegen die Drogenmafia in Mexiko ankämpft - aber wie Javier festellen muss nicht aus ehrbaren Gründen.

Die Welt der High-Society-Ehefrau Helena fällt eines Tages zusammen wie ein Kartenhaus, als ihr Mann Carlos verhaftet und als Drogenbaron angeklagt wird. Beschattet von zwei Cops, bedrängt vom Anwalt ihres Mannes, der eigene Pläne hat und unter Druck gesetzt von den mexikanischen Geschäftspartnern ihres Mannes, die Geld aus den Geschäften fordern, steht Helena plötzlich allein und ohne Mittel in dem ganzen Chaos.

In Washington wird der Richter Wakefield zum neuen obersten Drogenbeauftragten der USA ernannt. Kompromisslos und entschlossen will Wakefield den Krieg gegen die Drogen führen. Doch ausgerechnet seine Tochter Caroline ist selbst abhängig und gerät in die Fänge ihres Dealers. Wakefield macht sich verzweifelt auf, um sie und seine Familie zu retten. Der Kampf fordert seine Opfer, und der anfängliche Optimismus kehrt sich an Hand der Ereignisse schnell in das Gegenteil um…

Steven Soderbergh ist als der Intellektuelle in Hollywood verschrien, was ich anhand seiner Filme aber nicht nachvollziehen kann. Vielmehr sind sie reichlich oberflächlich, und genau dies trifft auch auf Traffic zu. Als eine Abrechnung mit der Realität in Amerika gedacht, bietet er doch nicht mehr als andere Filme auch, ist nicht drastischer (da war “Kids” direkter) und auch nicht schonungsloser (ein Happy-End hat ja wohl niemand erwartet). Er erzählt vielmehr seine Storys, die jeweils durch unterschiedliche Farbgebung und Kameraführung leicht unterschieden werden können, lässt sie sich kreuzen und führt sie schließlich zum vorhersehbaren Ende. Abgesehen davon ist der Film zumindest handwerklich exzellent gemacht, die Figuren sind gut gezeichnet und werden durch die Schauspieler entsprechend getragen. Und langweilen tut sich der Zuschauer garantiert auch nicht.

Fazit: Ein Film, zu dem man nicht viel sagen kann. Null Innovation trifft auf einen stilsicheren Regisseur und erfahrene Schauspieler, die den Film tragen, aber Story und Plot sind schon zu oft woanders gesehen worden - gesundes Mittelmaß also!