Die purpurnen Flüsse
Frankreich (2000) Regie: Mathieu Kassovitz Darsteller: Jean Reno (Pierre Niémans), Vincent Cassel (Max Kerkerian), Nadia Farès (Fanny Ferreira) und andere Franzosen Offizielle Homepage
Hoch in den Alpen liegt die Privat-Universität von Guernon, die aufgrund der schwierigen Winter im Gebirge vollkommen autark von der Außenwelt ist und praktisch eine eigene Stadt bildet. Als eine Studentin der Uni eine seltsam verstümmelte Leiche bei einer Klettertour findet, wird Kommissar Niémans aus Paris herangezogen um den Fall zu lösen.
Zeitgleich untersucht Kommissar Kerkerian nicht weit entfernt eine Grabschändung am Grab eines Mädchens, das vor 18 Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Als sich die Spuren der Fälle kreuzen, beschließen die beiden Polizisten zusammen zu arbeiten und decken so nach und nach immer unglaublichere Fakten über die Universität auf, die anscheinend versucht eine Rasse von überintelligenten Menschen zu züchten. Über immer mehr Tote scheint auch der Mörder den Kommissaren Zeichen zu geben. Es kommt zu einem Wettlauf mit der Zeit gegen den Mörder…
Ja, auch in Frankreich gibt es Serienmörder-Filme, und dank der Besetzung mit Jean Reno freute ich mich auf einen spannenden Unterhaltungsfilm. Doch leider bürgt der Name Reno nicht immer für Qualität, wobei es nicht an seinem Spiel liegt. Er verkörpert wie meistens den Reno-Typ mit einigen Macken, aber der Film kränkelt an dem grottenschlechten Drehbuch.
Dabei ist die Idee um die Universität, die sich der Menschenzucht verschrieben hat, sich deshalb so weit mit möglich abkapselt und dann an den Folgen der ständigen Inzucht zu scheitern droht, gar nicht mal so schlecht; und in Zusammenspiel mit der Serienmördergeschichte hätte man einen durchaus guten Film stricken können. Aber leider paßt der zweite Teil mit der Zwillingsschwester von Fanny absolut nicht in das Bild, und mit dem Herausfinden des Plots so nach der Hälfte des Films wird er einfach nur unerträglich. Und bis zu dem Showdown, der unrealistischer nicht sein könnte, muss man sich als Zuschauer einfach nur quälen. Da nützen auch die vielen tollen Panoramasichten nichts, die dem Film weingstens ein tolles Flair verleihen.
Fazit: Zu viel Wollen und zu wenig Können machen aus einem Film, der durchaus gute Ansätze besitzt, einen billigen Actionreißer. Frankreich, Du hast mehr zu bieten!