Zoolander

gesehen
Published

03.01.2002 00:00

USA (2001) Regie: Ben Stiller Darsteller: Ben Stiller (Derek Zoolander), Owen C. Wilson (Hansel), Will Ferrell (Mugatu), Christine Taylor (Matilda), Milla Jovovich (Katinka), Jerry Stiller (Maury Ballstein), Jon Voight (Larry Zoolander), David Duchovny (J.P. Prewitt) und diverse Originale aus der Modebranche Offizielle Homepage

Als es dem Model Derek Zoolander versagt bleibt, zum 4. Mal hintereinander Best Male Model des Jahres zu werden, bricht für ihn eine Welt zusammen; das Ende seiner Karriere scheint nah. Doch da bekommt er ein Angebot des erfolgreichen Modeschöpfers Mugatu und nimmt es an, nicht ahnend, dass er in Wirklichkeit manipuliert werden soll um den malaysischen Präsidenten zu ermorden, der die Kinderarbeit in seinem Land abschaffen will und damit der Modeindustrie die billige Produktion ihrer Waren. Doch dank der Hilfe der Reporterin Matilda und seines ärgsten Rivalen Hansel bekommt er Wind davon und muss nun versuchen, die Pläne der Modeschöpfer zu durchkreuzen…

Ich habe lange keinen Film gesehen, bei dem ich solche Schwierigkeiten mit einer Bewertung hatte. Da ist auf der einen Seite die schwache Story mit den zweidimensionalen Charakteren und Klischees, die an jeder Stelle des Films vorhersehbar bleibt und die äußerst geringe Gagdichte. Aber auf der anderen Seite hat das Zusammenspiel dieser Negativ-Faktoren schon wieder Charme - Trash halt. Dazu kommen die vielen Auftritte von Stars und Sternchen aus der Mode/Musik-Welt, allen voran David Duchovny als geheimer Informant und David Bowie als Schiedsrichter beim Model-High-Noon.

Auf jeden Fall sieht man dem Film an, was er ist, nämlich ein auf Filmlänge gestreckter Saturday-Night-Clip. Das erklärt die geringe Gagdichte und die Klischees, ist aber eine schwache Ausrede - so etwas gehört nicht ins Kino, da muss man schon mehr bieten (wie z.B. Bullys Manitu)!

Sieht man jedoch den Film als Persiflage auf die ohnehin schon komische Modewelt an, dann macht das Ganze schon mehr Sinn, wie z.B. die Dummheit der Models und ihre Lebenseinstellung (wobei man sich aber immer fragen muss, ob man wirklich genug darüber weiss oder sich einfach nur plump über etwas lustig macht, das man nicht begreift). Dazu heben die selten eingestreuten Anspielungen auf andere (große) Filme und aktuelle Werbungen den Film in das Mittelfeld amerikanischer Komödien.

Fazit: Dieser Film wird nur denjenigen gefallen, die sich auf echten Trash einlassen können bzw. beim Anblick von Ben Stillers Gesicht bereits in Lachen ausbrechen, alle anderen wird die geringe Anzahl wirklich guter Gags fragen lassen, wozu man das Geld für die Karte ausgegeben hat.