Mein liebster Feind - Klaus Kinski

gesehen
Published

21.11.2011 22:23

Was diese Dokumentation vor allem zeigt ist, dass Werner Herzog nicht nur ein begnadeter Regisseur ist, sondern sich auch gut selbst zu inszenieren weiß. Wenn zwischendurch der Kameramann und Fotograf zu Herzog sagt, dass er den Fitzcarraldo selber hätte spielen können, dann ist dies gar nicht so weit her geholt.

Die Darstellung des Kinski ist dagegen sehr einseitig. Zu jedem positiven Kommentar über den Darsteller werden fünf Minuten Wutausbrüche gezeigt, und jede wohlwollende Erinnerung von Schauspielerkolleginnen wird von Herzog durch eigene Ansichten sofort relativiert. Dabei bleibt die Rolle Herzogs in der künstlerisch fruchbaren Beziehung der beiden zumindest ambivalent, wenn er zugibt, dass er mehrmals plante, Kinski umzubringen. Diese interessante Ambivalenz und die tollen Aufnahmen sowohl aus dem Archiv als auch von einer Reise entlang der gemeinsamen Drehorte machen die Dokumentation trotz der starken Subjektivität sehenswert.