Das Humboldt-Tier: Ein Marsupilami-Abenteuer
von Flix, erschienen bei Carlsen, ISBN 9783551781680, 16€
Nachdem Flix 2018 die Ehre zu Teil wurde, einen Band Spirou & Fantasio zu zeichnen (und die Helden so nach Berlin zu holen), hat er sich nun eine weitere beliebte Franquin-Figur vorgenommen: Das Marsupilami. In einer Art Prolog wird gezeigt, wie der wunderbar überzeichnete Forscher Humboldt das Marsupilami in Palumbien entdeckt und in einer Kiste nach Berlin bringt, die erst einmal hundert Jahre in einem Museum verstaubt bis ein Kind sie und das Tier 1931 wiederentdeckt und beide ein Abenteuer in Berlin erleben.
Ebenso wie in Spirou zeigt Flix als eine Art zeichnender Touristenführer wieder viele Seiten seiner Heimatstadt, diesmal an der Grenze von der Weimarer Republik zum dritten Reich. Dabei gibt es erneut viel auf den detaillierten Panels zu entdecken, was mich etwas davon abgelenkt hat, dass die Story doch arg dünn ist und die Hauptfigur Mimmi zwischen superklug und kindlich unwissend pendelt, nur damit bestimmte Orte aufgesucht werden können.
Zudem hat der eigentlich von mir gemochte Zeichenstil vom Flix zwei Eigenheiten angenommen, die mich stören: Zum Einen setzt er sehr stark auf doppelte Konturen. In Spirou wirkte das noch skizzenhaft, aber inzwischen sieht es für mich manchmal so aus wie früher bei Fehldrucken, wo die Farben einen leichten Versatz hatten.
Außerdem finde ich die Darstellung von bestimmten Bewegungen suboptimal. Sehr schön zu sehen ist das immer, wenn der Schwanz vom Marsupilami Zuckerstücke transportiert. Hier musste ich teilweise mehrmal hinschauen um zu verstehen, was mir Flix eigentlich im Panel zeigen will. Diese Probleme hatte ich bei Franquin damals nie, was vielleicht auch zeigt, was für ein großartiger Künstler dieser war.