Filme zum Jahresstart

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Published

03.01.2025 21:44

Dune: Part Two

Beim ersten Teil von Denis Villeneuves Neuverfilmung des Wüstenplaneten habe ich mich noch gefragt, was das Ganze soll. Zu wenig neue Bilder fand der Regisseur, zu viel Leere bestimmte die Laufzeit.

Teil Zwei macht in dieser Hinsicht einiges besser. Das Skript nutzt die längere Laufzeit, um mehr Details der Buchvorlage im Film unterzubringen, und findet auch neue Bilder - selbst wenn ich das Reiten der Würmer bei David Lynch überzeugender fand.

Villeneuve verweigert uns Zuschauern aber den Blick in den Kopf der Figuren, wodurch einige Handlungen überraschend und wenig nachvollziehbar wirken. Gleichzeitig wird das Thema Drogen nicht so betont wie bei Lynch.

Ich bleibe also auch nach der Sichtung beider Teile dabei: Villeneuve hat sicherlich den technisch besseren Film vorgelegt und zumindest im zweiten Teil auch mehr Inhalte der Buchvorlage verarbeitet. Aber was David Lynch an intensiven Bildern geschaffen hat, wird mir länger im Kopf bleiben.

Babylon - Rausch der Ekstase

Nach einem fast dreißigminütigen Intro folgt der Teil von Babylon, der mich am meisten überzeugt hat. Damien Chazelle zeigt mit perfekten Schnitten die Goldgräberjahre des hollywoodschen Kinos. Der Elan und die Imperfektion dieser Gründerzeit wird gezeigt, aber nicht nur gelobt, sondern auch die Probleme thematisiert. Margot Robbie in ihrer Wandlungsfähigkeit ist der Anker dieser Sequenzen.

Danach verläuft sich der Film aber dabei, die Handlungsstränge des Auf- und Abstiegs seiner Charaktere miteinander zu verweben und erreicht die Intensität der ersten Stunde nicht wieder. Eine geringere Laufzeit und ein, zwei Nebencharaktere weniger hätten Babylon sicherlich geholfen.

Hundreds of Beavers

Dies ist wohl der wildeste Film, den ich seit langem gesehen habe. Am Besten ist er wohl als reale Variante der Verrücktheiten im Stile der zeitigen Looney Tunes zu beschreiben: Ein Apfelfarmer verliert seine Ciderproduktion und muss plötzlich im Winter des Wilden Westens überleben. Doch die Jagd auf Hasen und Biber (Menschen in Kostümen) misslingt durch allerhand slapstickhafte Probleme, für die der Farmer die verrücktesten Lösungen findet.

Neben seiner Prämisse und den verschiedenen Menschen in Tierkostümen lebt Hundreds of Beavers auch von seiner Optik. Komplett schwarz-weiß, mit übersättigtem Weiß, ist der Film nah dran an den Vorbildern von Dick & Doof und Buster Keaton. Gleichzeitig wird viel mit Zeichentrickeffekten gearbeitet, die sich wie die Handlungsebene in immer extremere Verrücktheiten steigern.

Und das ist der große Verdienst des Films: Der Humor ist manchmal flach, manchmal wunderbar inkorrekt, aber er weiß sich über die 108 Minuten ständig zu wandeln und unvorhersagbar zu bleiben, was ich ihm am Anfang nicht zugetraut habe.