Harry Potter und der Orden des Phoenix

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Published

22.07.2007 12:40

UK/USA (2007) Regie: David Yates Darsteller: Daniel Radcliffe (Harry Potter), Emma Watson (Hermione Granger), Rupert Grint (Ron Weasley), Michael Gambon (Albus Dumbledore), Ralph Fiennes (Lord Voldemort), Imelda Staunton (Dolores Umbridge), Gary Oldman (Sirius Black), Robert Hardy (Cornelius Fudge), Matthew Lewis (Neville Longbottom), Evanna Lynch (Luna Lovegood), Katie Leung (Cho Chang), Bonnie Wright (Ginny Weasley), Alan Rickman (Severus Snape), Helena Bonham Carter (Bellatrix Lestrange), Robbie Coltrane (Rubeus Hagrid), David Thewlis (Remus Lupin), Maggie Smith (Minerva McGonagall), Brendan Gleeson (Alastor ‘Mad-Eye’ Moody), George Harris (Kingsley Shacklebolt), Mark Williams (Arthur Weasley), uvm Offizielle Homepage

Das dickste Buch und der (mit Abstand) kürzeste Film der Serie - wie kann das zusammenpassen? Aus meiner Sicht leider gar nicht. Ich kann jedoch erstmals einen HP-Film nicht ohne Vorurteile bewerten, da ich inzwischen bis Teil sechs alle Bücher gelesen und deshalb eigene Vorstellungen davon habe, was wichtig ist und deshalb unbedingt in den Film muss. Aus diesem Grund verwende ich auch die Namen aus dem Englischen, da mir die deutschen Versionen meist nicht bekannt sind.

Klar ist, dass man sehr viele Abstriche machen muss, um den Inhalt von im Original 766 Seiten voll mit Detailinformationen in einen halbwegs den Sehgewohnheiten entsprechenden Film unterzubringen - bis zum gestrigen Erscheinen des siebenten und letzten Bandes konnte man ja noch nicht einmal sicher sein, welche Hinweise überhaupt wichtig sind für den Verlauf der Serie. So fiel das Thema Quidditch komplett heraus, und ähnlich hätte man auch mit vielen anderen Nebenplots verfahren sollen. Doch die Verfilmung reißt die meisten Handlungsstränge nur kurz an und lässt sie dann versanden oder kürzt sie so stark zusammen, dass die Intention dahinter verschwindet (Harry und Cho, Luna Lovegood, Grimauld Place und der Hauself, die Prophezeiung und Neville, etc).

Der ganze Film gibt dementsprechend ein sehr hohes Tempo vor und lässt die Zuschauer nie zur Ruhe kommen. Ich stelle es mir als sehr schwer vor für das nicht mit den Büchern vorgebildete Publikum, alle Informationen korrekt aufzunehmen und überhaupt der Handlung zu folgen. So erreicht die Bedrohung von Hogwarts durch das Ministerium zu keinem Zeitpunkt die Intensität der Vorlage, was vielleicht auch mit der schwachen Besetzung von Dolores Umbridge zusammenhängt. Die Balance aus inquisitorischer Strenge und der naiven Nettigkeit wird aus meiner Sicht gar nicht getroffen.

Deshalb ist Teil fünf für mich der schlechteste der bisherigen Filme und ich kann weder für Buchkundige noch für die in Sachen Harry Potter Unbelesenen eine Empfehlung aussprechen. Ob es daran liegt, dass diesmal ein Regisseur mit fast ausschließlich TV-Erfahrung engagiert wurde, kann ich nicht sagen - er wird jedoch auch den nächsten, vorletzten Teil der Serie umsetzen und dann hoffentlich mit der von der Komplexität her etwas leichter verdaulichen Buchvorlage besser zurecht kommen.

Vorherige Kritiken: Harry Potter und der Feuerkelch Harry Potter und der Gefangene von Askaban Harry Potter und die Kammer des Schreckens Harry Potter und der Stein der Weisen